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Tour des Stations – Viele Höhenmeter im Wallis

15. August 2018 | rscadm


Die „Tour des Stations“ findet im Wallis statt und führt mit vielen Anstiegen durch Alpendörfer zwischen Martigny, Sieders und Verbier. In seiner ersten Ausgabe gab es für die Teilnehmer die Auswahl zwischen drei Bergfahrten: den Mediofondo (50 km, 2200 m), den Granfondo (130 km, 4500 m) und den Ultrafondo (215 km, 7200 km). Alina Mylka startete im Granfondo und Alexandre Mösching nahm am Ultrafondo teil.
Nach 20 Kilometern auf ebenem Terrain begann die Horde von 300 Radsportlern die Auffahrt nach Ovronnaz. Diese 7 Kilometer mit 10.5% Steigung waren ein erster Vorgeschmack darauf, was im weiteren Verlauf des Tages zu erwarten war: Es würde qualvoll werden, aber wenigstens in einer bezaubernden Umgebung. Eine Fahrt mit unzähligen Aussichten wie man sie von Postkarten kennt! Mit überraschend frischen Beinen begann Alexandre die 18 kilometerlange Fahrt nach Anzere, inmitten der Hauptgruppe der Radsportler. Den ersten Checkpoint gab es in Crans-Montana nach einem 10 Kilometer Anstieg mit nicht allzu großer Steigung. Zu diesem Zeitpunkt zeigte der Fahrradcomputer bereits 86 zurückgelegte Kilometer an. Es war Zeit für einen längeren Halt am Verpflegungsposten.

Im Anschluss, nach einer schnellen Abfahrt und einem ebenen Abschnitt um Sieders, der die Radsportler zur anderen Seite des Tals führte, bestätigte der gefürchtete Anstieg nach Vercorin alle Erwartungen. Auf den 10 Kilometern, stets die Sonne im Gesicht, merkte Alexandre wie die Beine schwerer wurden und die ersten Zweifel empor kamen. Drei weitere Anstiege zwischen Vercorin und Heremence, von jeweils 6 Kilometer Länge und 6% Steigung, waren Gift für die bereits ermüdenden Beine. Aber in Heremence wartete der nächste Checkpoint. Angekommen, nutzte Alexandre die Gelegenheit eines weiteren längeren Halts um sich selbst und weitere Energie für die verbleibenden 60 Kilometer zu sammeln.
Es ging direkt weiter mit der Auffahrt nach Thyon, deren erste Kilometer größtenteils eine Steigung von über 10% hatten. Während der darauffolgenden Abfahrt, hatte Alexandre bereits das nächste Ziel auf der anderen Seite des Tals stets im Blick: Nendaz. Eine erfolgreiche Ankunft setzte die Bewältigung von 10 sehr unregelmäßigen und gewundenen Kilometern bei einer durchschnittlichen Steigung von 6% voraus. Obwohl bei der Ankunft in Nendaz die Energiereserven allmählich zur Neige gingen, erlangte Alexandre zur Erkennntnis, dass er in der Lage sein sollte das Rennen erfolgreich zu beenden. Es blieb nur ein letzter, gewaltiger Anstieg von 16 Kilometern bei 7,5% zu bewältigen.
Ein letzter, ausgedehnter Halt an einem Versorgungsbereich auf halber Höhe dieser letzten Aufgabe, reichten für ausreichende Erhohlung für Geist und Körpers, so dass ein unvergleichbarer Motivationsschub zum Erreichen des Gipfels des Col de la Croix de Coeur führte. Eine Höhe von 2145 Metern galt es dafür zu Erreichen, wovon die letzten Kilometer des Anstiegs über beschädigte und Schutterwege führte. Oben angekommen waren einige Minuten zum bewundern der wunderschönen Landschaft, die diesen Ort umgibt, wohl investiert. Eine kurze Abfahrt später, und nach insgesamt 10 Stunden im Sattel, kam die lang erwartete Erlösung. Nun endlich kann ich sagen: „Ich habe es geschafft!“
Alexandre Mösching

Kategorie: Rennberichte

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