Ich nahm am diesjährigen Ötztaler Radmarathon teil. Dieses Radrennen gibt es bereits seit 1982 mit einer damaligen Teilnehmerzahl von 115. In der Zwischenzeit muss man sich registrieren und die Startplätze werden verlost, das Kontingent beträgt 4000 Startplätze.
Dieser Radmarathon war für mich persönlich eines der härtesten Rennen mit 227 km und 5500 HM.
Der Start und das Ziel befindet sich in „Sölden“. Zuerst gibt es eine rasante Abfahrt nach Oetz ca. 30 km.
Bald folgt der erste Anstieg auf den „Kühtaisattel, 18 km lang 1200HM, durchschnittliche Steigung 7% max. 18%, die Passhöhe ist auf 2020m. Dieser Berg gelang mir recht gut, ich konnte meinen Rhythmus fahren und kam ohne große Schwierigkeiten hoch. Danach kam die nächste rasante 30 km lange Abfahrt.
Der zweite Anstieg ging hoch zum „Brennerpass“, dieser ist zwar nicht steil und besonders hoch, die Steigung geht jedoch über eine Strecke von 40 km, 777 HM, durchschnittliche Steigung von 3% und max 12%. Die Passhöhe ist auf 1377m. Nun waren wir in Italien im Trentino-Südtirol. Auch diesen Berg konnte ich gut fahren, zum Glück aber, hatte ich eine gute Gruppe, denn hier hatten wir die ganze Zeit Gegenwind. Nun folgte eine 20 km Abfahrt nach Sterzing.
Beim 3. Berg, dem „Jaufenpass“, kommt es aus ob die Beine noch mitmachen, hier teilt sich das Feld definitiv. Dieser Berg ist 16km lang, 1130 HM, durchschnittliche Steigung 7% und max. 12%. Die Passhöhe befindet sich auf 2094m. Jetzt kamen meine üblichen Rückenschmerzen dazu, welche ich aber sehr gut ausblenden kann. Schlussendlich habe ich auch diesen Berg geschafft. Jetzt folgte eine 20km Abfahrt nach St. Leonhard.
Nun steht der Scharfrichter des Ötztaler Radmarathons bevor – das „Timmelsjoch“, hier fällt oft die Entscheidung, ob du finishen oder kapitulieren wirst. Nicht umsonst wird der Berg „il mostro“ das „Monster“ genannt.
Mit bereits 3500 Höhenmeter in den Beinen kommt jetzt noch ein Anstieg von knapp 29 km, 1759 HM, durchschnittliche Steigung 8 % max, 14 %. Die Passhöhe befindet sich auf 2509m.
Nun habe ich doch ziemlich gelitten, aber Meter für Meter, Umdrehung für Umdrehung, bin ich auch diesen Berg hoch gekommen und konnte auch diese Kontrollzeit mit einen guten Vorsprung einhalten.
Jetzt hatte ich noch 24 km Abfahrt mit einem knackigen Gegenanstiegen zu bewältigen. Diese km waren sehr brutal und ich konnte jeden einzelnen Höhenmeter spüren.
Die letzten 7km abwärts konnte ich sehr geniessen, es war ein super Gefühl zu Wissen es geschafft zu haben und gesund im Ziel anzukommen.
Ich bin absolut Happy mit meiner Zeit und dass ich es geschafft habe. Fahrzeit: 11:51.10,0 /Durchschnitt: 19,151 km/h /Rang gesamt: 2815 von 3868 /Rang Kategorie: 728 von 1002
Dieser Anlass war für mich persönlich ein absolutes Highlight dieser Saison! Die über 1300 freiwilligen Helfer haben einen super Job gemacht, die Strassen war zeitweise komplett abgesperrt und die vielen Zuschauer am Strassenrand mit Kuhglocken und sonstigen Lärmkulissen waren einfach unglaublich! Zeitweise kam richtige «Tour de France» Feeling auf.
Ich wünsche allen eine gute unfallfreie restliche Saison.
Thomas Haruksteiner
Stefan Schriber meint
Phänomenal, ich zieh den Hut, bravooo Thomas!