Herzlichen Dank an all diejenigen, die mich während dem Navad1000 verfolgt und unterstützt haben. Ich war persönlich überrascht, wie viele Leute sich bezüglich diesem Event interessierten und es freute mich sehr, dass ich bei so einigen Leuten die Neugier wecken konnte. Somit war doch schon ein Ziel erreicht: Leute auf neue Ideen bringen, wie wir unser verrücktes Leben auf dem Rad noch unsinniger verbringen können und dabei noch Spass haben. Mein Spass ging leider nach ca. 650km zu Ende. Nach der Hälfte der Strecke wurden die Sitzprobleme auf dem Sattel immer schlimmer und nach zwei Dritteln der Gesamtstrecke hatte ich nicht mehr genügend Kraft in den Beinen, um das Rennen in einem vernünftigen Zeitrahmen vor dem kommenden Winter zu beenden. Immerhin, in sechs Tagen war ich knapp über 65 Stunden auf dem Bike und bin in dieser Zeit 17’500 Höhenmeter bergwärts gefahren. Ich hatte die Strapazen der Route klar unterschätzt und hätte mehr Abwechslung in die Trainingsvorbereitungen stecken sollen (z.B. das Bike 10mal den Niesen hochschieben). Mit Biken alleine war es nicht getan, sehr viele Strecken waren für mich nicht fahrbar, sei es aufgrund des steilen Terrains oder der Hindernisse, wie Treppen, Zäune, Kuhgatter oder Sumpfpfade. Ein Bike mit 18kg inkl. Gepäck lässt sich nicht immer so einfach vorwärtsschieben und schon gar nicht fahren bei Steigungen über 20% auf losem Untergrund. Auch die Abfahrten führten sehr oft über wegloses Gelände, sodass man oft nur zu Fuss weiterkam. All diese Strapazen verlangten (zu)viel von Mensch und Material, wobei zumindest mein Material durchgehalten hat. Lediglich die Bremsbeläge musste ich 2x wechseln, denn die Höhenmeter müssen ja auch wieder hinuntergebremst werden. Ein kleiner Trost war, dass doch fast 40% der Teilnehmer im Verlauf der Renntage aufgeben mussten. Der schnellste Teilnehmer brauchte für die Strecke wenig mehr als 4 Tage und kurz nach ihm kam bereits die erste und einzige Teilnehmerin ins Ziel, ein Bravo an Lael Wilcox – sie verbringt ihr Leben auf dem Bike. Das ist einfach eine andere Welt…
Insgesamt war es aber eine tolle Herausforderung und ich konnte meine Grenzen definitiv ausfindig machen. Unterwegs habe ich tolle Leute kennengelernt und viele schöne Landschaften gesehen. Und besonders gefreut hat mich die Begleitung eines RSC-Mitgliedes (danke Nik!) auf einem Teilstück von Schangnau über die Römerstrasse nach Habkern. Ob ich es nächstes Jahr wieder versuchen werde? Hmmmm…Vielleicht bin ich doch eher ein gewöhnlicher «Gümmeler» und nicht der passionierte Mountain Biker.
Ich wünsche euch allen schöne und UNFALLFREIE Sommerferien mit vielen tollen Erlebnissen, auf und neben den Strassen, auf dem Rennrad, Mountain Bike, City Bike, Crossbike, Trekking Bike oder Hand Bike oder was auch immer ihr verwendet um vorwärts zu kommen – der Weg ist das Ziel!
Serge Heiniger
und hier noch ein paar Eindrücke von der Strecke:
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